Hochschule für Musik „Hanns Eisler“, Berlin

Hochschule für Musik "Hanns Eisler", Berlin

0421-hochschule-fuer-musik-hanns-eisler_wh391-02_0
0421-hochschule-fuer-musik-hanns-eisler_wh391-06_0
0421-hochschule-fuer-musik-hanns-eisler_wh391-9_0
0421-hochschule-fuer-musik-hanns-eisler_wh391-11_0
0421-hochschule-fuer-musik-hanns-eisler_wh391-14_0
In dem bestehenden Altbau der Musikschule "Hanns Eisler", der einst 350 Pferde, Kutschen und Bedienstete beherbergte, wurde eine moderne Musikhochschule mit einem Konzertsaal, zwei Kammermusiksälen, mehreren Seminar- und Unterrichtsräume sowie ca. 90 Musikübungsräume eingerichtet. Dabei sollte der bauliche Eingriff einerseits die ursprünglichen Raumdimensionen wiederherstellen und andererseits Räume, die nun modernen technischen Anforderungen entsprechen müssen, wie beispielsweise die Übungsräume, als akustisch entkoppelte Zellenstruktur in das Gebäude implantieren.

Der ehemalige Krönungskutschensaal wurde zum zentralen Konzertsaal umgebaut, der nicht nur von der Hochschule genutzt wird sondern auch externen Veranstaltern zur Verfügung steht. Die besondere Aufgabenstellung bestand darin, eine zweckentsprechende Raumakustik mit für einen Konzertsaal „unkonventionellen“ Materialien und Formen zu realisieren. So bestehen die Wandverkleidungen beispielsweise aus industriell vorgefertigten Kunststoff-Lichtkuppeln, die mit gelochter Oberfläche als Mitten- und Höhenabsorber und mit glatter Oberfläche als Tiefenabsorber wirken und gleichzeitig den Schall diffus reflektieren. Die großen Kunststoffkugeln an der Decke wirken ebenfalls als Reflektoren.

Neben dem großen Saal verfügt die Musikhochschule auch über zwei kleine Kammermusiksäle. Hier wurden die selben akustischen Wandverkleidungen wie im großen Saal verwendet. Bei allen Sälen wurde zugunsten der Flexibilität auf eine feste Bestuhlung verzichtet. Im östlichen Gebäudeteil wurden eine Vielzahl an Übungszimmern unterschiedlicher Größe eingebaut. Hier galt es sowohl bauakustische Zielsetzungen hinsichtlich des Schallschutzes zwischen den Übungsräumen (horizontal und vertikal) umzusetzen, als auch raumakustische Anforderungen einzuhalten. Da es auch in kleinen Zimmern zu störenden Reflexionen an den parallelen harten Wänden und zu einer unangenehmen Halligkeit kommen kann, wurden mit Mineralwolle gefüllte Kissen aus perforierter Gummifolie an den Wänden angebracht. Diese wirken hochgradig Schallschluckend und verhindern gleichzeitig Flatterechos zwischen den Wänden.

Aufgabenstellung

Bau- und raumakustische Gesamtbearbeitung

Leistungsumfang (LPH)

LPH 1-5

Bauherr / Auftraggeber

Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und
Kultur

Architekt

Anderhalten Architekten, Berlin

BGF / HNF / BRI

HNF 10.160 m²