Raumakustiksanierung Hans-Otto-Theater, Potsdam
Der architektonisch spektakuläre Neubau des Hans-Otto-Theaters in Potsdam litt seit der Einweihung unter erheblichen raumakustischen Mängeln. Die vorhandene Nachhallzeit eignete sich zwar für klassische Musikdarbietungen und Opern, jedoch nicht für eine Theaternutzung. Hinzu kamen deutlich wahrnehmbare Echoerscheinungen und fehlende frühe Erstreflexionen. Die Akustikmängel waren so gravierend, dass sich sowohl die Theaterleitung als auch die Bauherrschaft der Stadt Potsdam massiven Beschwerden aus dem Publikum und auch seitens der Schauspieler bei den Inszenierungen und Proben ausgesetzt sahen.
Da erste Versuche, die Mängel zu beseitigen, nicht den gewünschten Erfolg brachten, wurde im Jahre 2007 unser Büro von der Stadt Potsdam beauftragt, die Ursachen der raumakustischen Mängel mit modernen Messmethoden zu untersuchen und Vorschläge zu erarbeiten, mit denen die Mängel beseitigt oder zumindest deutlich reduziert werden können. Bei der Planung sollte u. a. der Gesichtspunkt der variablen Akustik beachtet werden, um eine möglichst multifunktionale Nutzung (Musik, Oper und Theater) zu ermöglichen. Die raumakustische Planung umfasste somit zwei wesentliche Maßnahmen:
1. Reduzierung der Nachhallzeit durch zusätzliche Absorptionsflächen (Variabilität / möglichst große Spreizung der Nachhallzeit)
2. Gezielte Lenkung der Schallenergie von der Bühne ins Publikum durch Anordnung von Reflektoren im Decken- und Wandbereich.
Aufgabenstellung
Raumakustische Sanierung des Zuschauersaales und der Foyers
Leistungsumfang (LPH)
- Messtechnische Untersuchung des Zuschauerraumes
- Raumakustische Planung von baulichen Maßnahmen zurVerbesserung der Raumakustik (LP1-5, § 85 ff. HOAI Teil XI)
- Modelluntersuchungen
- Kontroll- und Teilabschlussmessungen
Bauherr / Auftraggeber
Kommunaler Immobilien Service (KIS), Potsdam
Architekt
Fehr & Partner Berlin
BGF / HNF / BRI
– / – / 5.190 m³ (Saal)
Zeitraum
Bearbeitung: 2007 – 2009